Die Quell NOMAD Filterflasche hat den Dauertest des Enduro MTB Magazins bestanden

 

Tester: Philipp Schwab
Test dauer: 1 month

Ihr seid auf der Suche nach völliger Wasser-Autarkie fürs Biken? Dann soll die Quell NOMAD-Filterflasche genau das Richtige für euch sein! Kann die Flasche mit NASA-Technologie auch aus dem dreckigsten Tümpel sauberes Trinkwasser zaubern und euch das Mitschleppen von viel Wasser-Ballast ersparen? Das erfahrt ihr hier.

Stellt euch folgendes Szenario vor: Sommer, 30°C und euer Bike hat nur eine Flaschenhalterung. Supermärkte oder andere Einkaufsmöglichkeiten sind rar und der Tümpel an eurem Lieblings-Trail beherbergt inzwischen mehr Ungeziefer als der Keller eures Vermieters. Klingt kacke? Ist es auch! Hier kommt Quell mit der NOMAD filter bottle ins Spiel. Eine Trinkflasche mit integriertem und austauschbarem Filter, einem Fassungsvermögen von 700 ml und einem Gewicht von 135 g. Die ultimative Lösung für heiße Tage und lange Touren in abgelegenen Gebieten.

Wie so oft steckt auch hinter der Entwicklung des Filtersystems, das in der Quell NOMAD filter bottle zum Einsatz kommt, eine technisch höchst entwickelte Institution, zu der wir Normalbürger niemals Zutritt erhalten. In dem Fall ist es die NASA, die das sogenannte Disruptor-Filtermedium entwickelt und erst vor ein paar Jahren für die kommerzielle Nutzung freigegeben hat. Wasserknappheit ist nicht nur auf der Erde ein Problem, das in Zukunft an immer globalerer Bedeutung gewinnt. Erst recht in der Schwerelosigkeit des Weltraums sind frei zugängliche Wasservorräte rar, falls euch nicht zufällig Mr. Spock auf einen Kaffee einlädt.

Die Basis des Filters bilden Nanoaluminiumoxid-Fasern, die sogar ein Blatt Papier dick aussehen lassen und 50.000 Mal dünner sind. Sie erzeugen durch eine besondere Struktur eine positive Ladung, wenn das Wasser hindurchfließt. Da die meisten Verunreinigungen eine negative Ladung aufweisen, werden sie von den Fasern angezogen und inaktiviert und das Wasser dadurch gesäubert. Ergänzt wird der Filter durch eine Aktivkohle-Schicht, die Gerüche und einen unangenehmen Nachgeschmack entfernt, und einer Schicht aus antimikrobiellem Desinfektionssilber, das den Wachstum von Bakterien verhindert. Dabei verspricht der Hersteller, durch dieses Verfahren die im Wasser enthaltenen wertvollen Mineralien nicht herauszufiltern, jedoch 99,6–99,9 % aller Verunreinigungen, inkl. Bakterien, Viren, Parasiten, Arzneimittelrückstände und Schwermetalle, aus dem Wasser zu entfernen. Dadurch soll es möglich sein, jedes Wasser aus Seen, Flüssen, Brunnen und anderen Wasserquellen zu trinken, solange man den gesunden Menschenverstand einsetzt und nicht direkt das Wasser in die Flasche füllt, das neben einem Industriegebiet entlang fließt. Auch Meerwasser wird durch den Disruptor-Filter nicht in trinkbares Wasser transformiert.

Dreckiges Wasser aus dem Tümpel reinfüllen und ohne zu warten köstliches Wasser aus der Flasche trinken – klingt fast zu einfach und gut, um wahr zu sein? Ist es aber nicht! Die BPA-freie Quell NOMAD-Flasche, die in allen von uns getesteten Flaschenhaltern sicher sitzt, überzeugt mit ihrem wirklich praxistauglichen Filtersystem, ganz ohne nervige Wartezeiten oder weiteres Zubehör.

Ganz ohne Druck tröpfelt das Wasser nur langsam aus dem geöffneten Mundstück. Man muss somit etwas Druck auf die Flasche ausüben, damit man das Wasser z. B. in den als Becher verwendbaren Deckel füllen kann. Trinkt man direkt aus der Flasche, ist ebenfalls etwas mehr Arbeit notwendig als bei einer Standard-Fahrradflasche. Der erhöhte Saugwiderstand hält sich aber absolut im Rahmen. Konstruktionsbedingt bleibt der letzte Schluck immer in der Flasche, da er nicht den Filter erreicht, was bei einer Kapazität von 700 ml jedoch zu verschmerzen ist. In puncto Reinheit weiß die Quell-Flasche zu überzeugen, denn sie erzeugt auch aus wirklich dreckigem Wasser absolut lupenreines Trinkwasser. Geschmacklich hinterlässt die Flasche bzw. der Filter selbst bei direktem Einfüllen und Austrinken einen leichten Plastik-Beigeschmack, der jedoch keineswegs dominant ist oder das Wasser ungenießbar macht.

Der Filter kostet 8,90 €, wird in das Kopfteil der Flasche eingedreht und ist somit einfach austauschbar. Er ist in verschiedenen Farben erhältlich und soll 300 Füllungen sicher filtern, was ca. 200 l Wasser entspricht. So viel konnten wir bei unseren Tests leider nicht trinken. Es wird jedoch empfohlen, den Filter bei starker Nutzung alle zwei Monate oder bei nachlassender Durchflussrate auszutauschen. Bei nur gelegentlicher Nutzung sollte er nicht länger als eine Saison genutzt werden. Wer gerne etwas Gewicht einsparen möchte, kann den Deckel (28 g) und die Silikonummantelung (8 g) auch zu Hause lassen. Neben dem Biken macht die Flasche natürlich auch bei anderen Reisen Sinn, wenn es zum Beispiel in Gebiete mit nur mäßiger Leitungswasserqualität geht und man nicht jedes Mal das Wasser vor Gebrauch abkochen möchte.

Wir haben einen neuen Begleiter für zukünftige Bike-Trips: Die Quell NOMAD-Filterflasche! Sie überzeugt sowohl mit einer einfachen Handhabung als auch mit einer hohen Qualität des gefilterten Wassers. Verunreinigungen werden zuverlässig herausgefiltert, die Flasche sorgt jedoch für einen dezenten Plastikgeschmack im Wasser. Das Mehrgewicht von ca. 60–70 g im Vergleich zu einer normalen Fahrradflasche nehmen wir gerne in Kauf und sparen uns das Mitschleppen von unnötigen Wasservorräten!

Preis: 29, 99 €
Gewicht: 135 g (inkl. Filter)


TOPS

  • Einfache Handhabung und nur geringer Saugwiderstand
  • Hohe Wasserqualität
  • Geringes Mehrgewicht im Vergleich zur Standard-Wasserflasche
  • Hohe Lebensdauer des Filters von bis zu 200 l

FLOPS

  • Dezenter Plastikgeschmack